Ist Österreich ein Tourismusland? Zahlen, Fakten und die grüne Zukunft
Die kurze Antwort: Ja, absolut! Österreich ist nicht nur ein Tourismusland – es ist eines der erfolgreichsten und beliebtesten Reiseziele Europas. Doch hinter dieser einfachen Antwort verbirgt sich eine faszinierende Geschichte von alpiner Schönheit, wirtschaftlicher Bedeutung und einem mutigen Wandel hin zu nachhaltigem Tourismus.
Lass uns einen Blick darauf werfen, was Österreich zu einem der führenden Tourismusländer der Welt macht – und wohin die Reise in Zukunft geht.
Tourismus in Zahlen: Österreichs beeindruckende Bilanz
Die Zahlen sprechen für sich. Österreich empfängt Jahr für Jahr Millionen von Gästen aus aller Welt, die die Alpen, die Kultur und die Gastfreundschaft des Landes erleben möchten.
Die wichtigsten Fakten (Stand: 2024):
- 154,3 Millionen Nächtigungen – ein neuer Rekord! Das entspricht einem Plus von 2,1% gegenüber 2023
- 46,7 Millionen Ankünfte von Gästen aus dem In- und Ausland – ein Wachstum von 3,3% gegenüber dem Vorjahr
- 5,4% des Bruttoinlandsprodukts werden direkt durch die Freizeitwirtschaft erwirtschaftet. Rechnet man alle direkten und indirekten Effekte zusammen, liegt der Anteil bei etwa 7,8%
- 26,0 Milliarden Euro direkte Wertschöpfung durch den Tourismus – ein Plus von 7,1% gegenüber 2023
- 226.765 unselbstständig Beschäftigte in Beherbergung und Gastronomie im Jahresdurchschnitt 2024. Insgesamt hängen etwa 600.000 bis 700.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt am Tourismus – das ist etwa jeder sechste Job in Österreich
- Top 3 Herkunftsländer: Deutschland dominiert mit Abstand als wichtigster Quellmarkt, gefolgt von den Niederlanden und der Schweiz
Quellen: Statistik Austria (2025): Nächtigungsstatistik 2024; WIFO (2024): Tourismus in Österreich 2024; BMWET (2025): Tourismusstatistik; WKO: Touristischer Arbeitsmarkt
Diese Zahlen machen deutlich: Tourismus ist kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Wirtschaftsmotor für Österreich. Besonders in ländlichen Regionen und Berggebieten ist der Tourismus oft der wichtigste Arbeitgeber und Einkommensquelle.
Warum ist Österreich so erfolgreich als Reiseziel?
Was macht Österreich so attraktiv? Warum kommen Menschen aus der ganzen Welt hierher – manche immer wieder, Jahr für Jahr?
1. Die Alpen: Naturschönheit das ganze Jahr
Die österreichischen Alpen sind das Herzstück des Tourismus. Im Winter locken über 400 Skigebiete mit perfekt präparierten Pisten. Im Sommer verwandeln sich dieselben Berge in ein Paradies für Wanderer, Mountainbiker und Naturliebhaber. Von den sanften Hügeln des Salzkammerguts bis zu den schroffen Gipfeln der Hohen Tauern – Österreich bietet Landschaften, die den Atem rauben.
2. Kultur und Geschichte
Wien, Salzburg, Innsbruck – Österreichs Städte sind lebendige Museen. Mozart, Klimt, die Habsburger – die kulturelle Dichte ist enorm. Gleichzeitig pflegt Österreich seine regionalen Traditionen: Trachten, Volksmusik, Handwerkskunst. Diese Mischung aus Weltkultur und authentischer Regionalität ist einzigartig.
3. Qualität und Service
Österreichische Gastfreundschaft ist legendär. Von der kleinen Frühstückspension bis zum Luxushotel – der Service-Standard ist hoch. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet: moderne Bergbahnen, gut markierte Wanderwege, zuverlässige öffentliche Verkehrsmittel.
4. Erreichbarkeit
Österreich liegt im Herzen Europas. Aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Osteuropa ist es in wenigen Stunden erreichbar – oft bequem mit der Bahn. Die Nightjet-Verbindungen der ÖBB haben Nachtzüge wieder attraktiv gemacht.
Die Schattenseiten: Wenn Erfolg zum Problem wird
Doch nicht alles ist perfekt. Der Erfolg des österreichischen Tourismus hat auch seine Schattenseiten, die nicht verschwiegen werden dürfen.
Overtourism in Hotspots
Hallstatt, das malerische Dorf am See, wird täglich von Tausenden Tagestouristen überrannt – vor allem aus Asien. Die 800 Einwohner fühlen sich zunehmend überfordert. Ähnliche Probleme gibt es in Teilen Tirols und Salzburgs.
Umweltbelastung
Skigebiete verbrauchen enorme Mengen an Wasser und Energie für Schneekanonen. Verkehr und Parkplätze belasten die Luft. Der Flächenverbrauch für Hotels und Infrastruktur wächst.
Saisonale Abhängigkeit
Viele Regionen sind stark von Winter- oder Sommersaison abhängig. Das bedeutet: Hochbetrieb für wenige Monate, dann Leere. Für Mitarbeiter bedeutet das oft befristete Jobs ohne Sicherheit.
Klimawandel als Bedrohung
Steigende Temperaturen bedrohen den Wintertourismus. Gletscher schmelzen, Schnee wird seltener. Niedrig gelegene Skigebiete kämpfen ums Überleben. Gleichzeitig nehmen Extremwetterereignisse zu – Starkregen, Muren, Lawinen.
Die Zukunft: Österreich setzt auf nachhaltigen Tourismus
Doch Österreich hat erkannt: So kann es nicht weitergehen. Die Zukunft gehört dem nachhaltigen Tourismus – und das Land ist dabei, eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Was bedeutet nachhaltiger Tourismus in Österreich?
Umweltschutz konkret: Immer mehr Hotels setzen auf erneuerbare Energien, regionale Lebensmittel und Abfallvermeidung. Das Österreichische Umweltzeichen und das EU Ecolabel zeichnen Betriebe aus, die strenge Kriterien erfüllen.
Sanfter Tourismus: Regionen wie das Lesachtal in Kärnten oder Werfenweng in Salzburg setzen auf autofreien Tourismus. Gäste reisen mit der Bahn an und bewegen sich vor Ort mit E-Bikes, Shuttle-Bussen oder zu Fuß.
Qualität statt Masse: Statt immer mehr Gäste anzulocken, setzen viele Regionen auf längere Aufenthalte, höhere Wertschöpfung und bewusstere Reisende.
Ganzjahrestourismus: Um die Abhängigkeit von einzelnen Saisonen zu reduzieren, werden Zwischensaisonen gestärkt. Frühling und Herbst werden mit Wander-, Kultur- und Genussangeboten attraktiv gemacht.
Klimaschutz aktiv: Bergbahnen nutzen Ökostrom. Hotels kompensieren CO₂-Emissionen. Nationalparks schützen sensible Ökosysteme. Österreich investiert massiv in den Ausbau des Bahnnetzes.
Erfolgsbeispiele für nachhaltigen Tourismus
Nationalpark Hohe Tauern: Der größte Nationalpark der Alpen zeigt, wie Naturschutz und Tourismus Hand in Hand gehen können. Ranger führen Gäste durch geschützte Gebiete, ohne die Natur zu belasten.
Biohotel-Bewegung: Österreich hat eine der höchsten Dichten an Bio-zertifizierten Hotels weltweit. Von Vorarlberg bis ins Burgenland setzen Gastgeber auf regionale Bio-Küche und ökologische Bauweise.
Nightjet-Offensive: Die ÖBB baut ihr Nachtzug-Netz massiv aus. Wer aus Hamburg, Zürich oder Amsterdam anreist, kann klimafreundlich und bequem nach Österreich reisen – und spart sich den Flug.
Alpine Pearls: Ein Netzwerk von 27 alpinen Orten in Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien und der Schweiz, die auf sanfte Mobilität setzen. Gäste erhalten Mobilitätsgarantien ohne eigenes Auto.
Tourismus als Chance für die Zukunft
Ist Österreich ein Tourismusland? Ja – und es wird es bleiben. Aber die Art des Tourismus verändert sich. Die Zukunft gehört nicht dem „Mehr“, sondern dem „Besser“.
Österreich hat die Chance, zu zeigen, wie Tourismus funktionieren kann, ohne die Grundlagen zu zerstören, auf denen er aufbaut: intakte Natur, lebendige Kultur, authentische Begegnungen.
Die Reisenden von morgen suchen genau das: Orte, die ihre Anwesenheit schätzen statt ertragen. Erlebnisse, die bereichern statt belasten. Erinnerungen, die nicht auf Kosten künftiger Generationen gehen.
Und Österreich ist bereit, genau das zu bieten.
Erlebe Österreich nachhaltig – jetzt und in Zukunft
Du möchtest Teil dieser Bewegung werden? Du suchst Unterkünfte, die Verantwortung übernehmen? Regionen, die Nachhaltigkeit leben statt nur bewerben?
Von den sanften Weinbergen des Burgenlandes über die kristallklaren Seen Kärntens bis zu den majestätischen Gipfeln Tirols – Österreich bietet nachhaltigen Tourismus in seiner schönsten Form.
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Österreich ist ein Tourismusland. Aber vor allem ist es ein Land, das seine Zukunft ernst nimmt – und dich einlädt, Teil davon zu sein.
Quellen und weiterführende Informationen
- Statistik Austria (2025): Nächtigungsstatistik Dezember/Kalenderjahr 2024
- WIFO – Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (2024): Tourismus in Österreich 2024
- BMWET – Bundesministerium für Wirtschaft und Tourismus (2025): Offizielle Tourismusstatistik
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich: Touristischer Arbeitsmarkt
- Österreich Werbung: Marktanalysen und Tourismusforschung
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Ich bin Philipp und brenne für nachhaltiges Reisen. Die Idee zu nachhaltigertourismus.at entwickelte ich während meines Masterstudiums in Green Marketing an der FH Wiener Neustadt – aus der Erkenntnis heraus, dass herkömmlicher Tourismus oft tiefe Spuren hinterlässt. Für mich bedeutet nachhaltiges Reisen: Orte bewusst erleben, lokale Kulturen respektieren und den eigenen Fußabdruck minimieren. Jede Reise erweitert meinen Horizont, lehrt mich Achtsamkeit und schenkt mir authentische Begegnungen, die mich prägen. Nachhaltiger Tourismus ist kein Verzicht – er ist eine bereichernde Erfahrung, die unser Leben und unsere Welt positiv verändert. Probier es aus und erlebe selbst, wie erfüllend bewusstes Reisen sein kann!
